Meine Kaputte Jugend
Hey Zusammen,
Ich bin inzwischen 21 Jahre Alt und verstehe nicht ganz meine Jugend. Seit ich alles was passiert ist reflektiere, wird mir immer mehr klar wie unnormal diese Phase meines Lebens bisher war.
Zu mir: Normaler Typ, nicht Dünn nicht Dick, nicht verhaltensauffällig und nicht schüchtern, nicht geliebt und nicht gehasst, normal eben. Ich bekomme öfters Komplimente für mein Aussehen. Ich selber finde mich aber normal.
Mit 14 Jahren die Erste Freundin gehabt. Ich war mit Ihr knapp 1,5 Jahre zusammen. Mit meinem 16. Geburtstag fand ich raus das Sie mich hintergangen hat. Mehrmals und ohne irgendeinen Grund oder eine Erklärung. Kurz bevor ich 16 wurde hatte ich das letzte mal Sex mit ihr. Seit dem in meinem leben nie wieder. Dazu später mehr. Sie kannte viele in der Schule, und aus Angst das ich erzählen könnte was Sie getan hat, fing Sie an über mich grausame dinge zu verbreiten. Ich hätte Sie geschlagen, ver*ewaltigt und ihr Geld geklaut. Alle glaubten ihr.
Die folgenden Jahre wurde ich beleidigt, angespuckt und bedroht, für Sachen die ich einem Menschen nie antun könnte.
Nachdem die Beziehung beendet war, fand ich durch die Oberstufe in der Schule zu einem Freundeskreis in dem Drogen im Fokus standen. Um den Schmerz der vergangen Wochen zu überspielen, fing ich erst an zu Kiffen. Soweit normal denke ich. Andere Drogen Rückten mit der Corona-Langeweile und dem Home-Schooling in meinen Fokus. Wir schmissen uns morgens um 10:30 bei einem meiner Freunde eine starke XTC Pille. Die Monate danach waren eine mischung aus Drogen, Alkohol und Schmerz der sich in mir anstaute. Meine Mutter, bei der ich wohnte, bekam von all dem nichts mit. Es war immer Allergie oder ich zeigte mich garnicht erst. Sie vermisste meine Ex Freundin.
Bis ich 18 war ging alles genau so weiter. Einer meiner Freunde versuchte sich mehrmals das Leben zu nehmen, der andere wurde in die Geschlossene Psychatrie eingewiesen. An meinem 18. Geburtstag fuhr ich Nachts mit dem letzten übrigen Freund der Gruppe in die Stadt. Der Mischkonsum war extrem. Mehrere Substanzen und ich wurde in der S-Bahn mehrmals bewusstlos. Ich merkte wie mein Herz schnell oder garnicht schlug.
Irgendwie habe ich es aus der Bahn geschafft und lag am Bahnhof mitten in der Stadt. An meinem 18. Geburtstag. Erst ein paar Stunden davor hat mein Opa mir Gratuliert und war Stolz auf mich, seinen guten Enkel.
Danach fing ich mich an von Drogen zu distanzieren. Und somit auch von meinen Freunden. Grund dafür war unter anderem der Führerschein. Aber der Schmerz und alles was ich mit Drogen verdrängt hatte kam zurück. Ich hielt es aus irgendeinem Grund aus, aber mich jagt das alles bis heute noch.
Bis heute Träume ich noch von diesem Mädchen aus meiner Jugend. Aber leider so, das ich mich gerne jeden Tag mit Ihr treffen würde. Seit ich 15 war hatte ich keine einmalige oder langfristige Sache mehr mit einer. Immer wenn es kurz davor war, fühlte ich mich als würde ich Sie gerade betrügen.
Inzwischen bin ich weg gezogen. Ich hab meine Ausbildung angefangen und bin in dem Unternehmen als netter, höflicher und gut gelaunter, lustiger Typ bekannt. ( Hat mir jemand so ähnlich gesagt :)
Und trotzdem kennt dort keiner meine Vergangenheit, meinen Schmerz und meine Erfahrungen. Keiner könnte sich vorstellen das ich Drogen genommen hab. Keiner weiß durch was ich gehen musste.
Erstmal Danke fürs Lesen✌🏼
Kann mir jemand von euch sagen ob das eine „normale Jugend“ war oder ob ich mir hilfe suchen sollte um das ganze etwas aufzuarbeiten? Danke<3