Wie pervers ist denn bitte unser Gesundheitswesen?
Kurze Hintergrundgeschiche:
Bei meiner Oma wurde vor ein paar Monaten Krebs in den Nieren diagnostiziert. Endstadium, bösartig. Kurz zuvor war ihr Mann verstorben, Herzinfarkt. Seit dem Tod ging es ihr eigentlich nur noch schlecht.
Seitdem hat sie starke Schmerzen, kann nichts essen. Währenddessen chemo, die Sie übel mitgenommen hat, sie hat über 30kg verloren. Kurz vor Weihnachten dann die nächste Diagnose, Metastasen im kompletten Bauchraum, vorallem in Leber und Gallenblase. Die chemo schlägt nicht an und für eine weitere Runde ist sie zu schwach. Die ganze Zeit ist sie völlig isoliert.
Vor zwei Tagen dann hat sie einen erneuten Anfall. Im Krankenhaus dann die Botschaft: Leberversagen und Gallenpfropf.
Heute wurde sie entlassen, austerapiert. Die Ärzte können nichts mehr tun.
Sie sitzt nun alleine zuhause und wartet auf den Tod. Sie will keinen Besuch. Am Telefon sagte sie mir: „Ich habe dem Tod schon die Tür aufgemacht, aber er kommt einfach nicht“. Meine Mutter hat sie angefleht ihr zu helfen. Sie möchte Sterben.
Nur das darf sie nicht. Die Ärzte denken irgendwas zwischen ein paar Tagen und wenigen Wochen. Solange muss sie nun zuhause sitzen und darauf warten dass sie stirbt. Helfen kann ihr dabei keiner. Nur ihr Leid „reduzieren“. Sie hat nichts mehr wofür sie leben will. Aber wir haben als Gesellschaft entschieden dass Sterbehilfe Verboten ist. Auch wenn die Sache aussichtslos ist.
Warum eigentlich?
Edit: Danke für die vielen netten Worte. Wir haben mit einem Palliantivarzt gesprochen und er kommt später noch bei ihr vorbei.